Die wirtschaftliche Unsicherheit greift um sich und scheint die Trends in der Mode- und Beautywelt zu beeinflussen. Was die Rezession für die liebste aller Haarfarben bedeutet:
Der Hemline Index bzw. die Rocksaumtheorie wurde 1926 vom Ökonomen George Taylor entwickelt: Sie besagt, dass die Saumlänge eng mit der Wirtschaftslage zusammenhängt. Kürzere Säume deuten auf eine florierende Wirtschaft hin (denken Sie an die Goldenen Zwanziger oder die 60er und die Geburt des Minirocks), während längere Säume auf eine nicht florierende Wirtschaft hinweisen (bodenlange Kleider und Hosen dominierten die Mode während der Depression). Ws das Wort Rezessionsblond damit zu tun hat? Lesen Sie weiter…
Wirtschaftliche Faktoren und Haartrends

2009 entstand der Begriff “Recession hair – Rezessionshaar“, als viele Menschen nach der Finanzkrise 2008 auf regelmäßige Friseurbesuche verzichteten. Heute, im Jahr 2025, hat sich dieser Trend weiterentwickelt zum “Recession blonde bzw. Rezessionsblond”. Dieser Trend beschreibt einen dunkleren, bräunlicheren Farbton, den viele Menschen neben ihren üblicherweise hellen, goldenen Strähnen wachsen lassen.
Obwohl hierzulande und auch in den USA (denn daher stammen die Rezessionsbegriffe in Verbindung mit Haartrends) noch keine offizielle Rezession ausgerufen wurde, deuten verschiedene Faktoren auf eine angespannte wirtschaftliche Lage hin: Starke Kursverluste an den Aktienmärkten, Massenentlassungen in vielen Branchen, Handelskonflikte mit Auswirkungen auf Importgüter, Steigende Preise für Grundnahrungsmittel… Diese Entwicklungen beeinflussen natürlich das Ausgabeverhalten der Verbraucher und somit auch beim Friseurbesuch und bei der Haarpflege.
Die Kosten des Blondseins
Blondes Haar zu pflegen kann eine finanzielle Investition darstellen, denn allein schon der Begriff “Blond” ist komplex. Für ein schönes, gesund aussehendes Blond braucht man je nach Ausgangshaarfarbe und dem, was das Haar bis dahin “erlebt” hat, diverse Schritte, um das gewünschte Farbergebnis zu erzielen. Wir wissen, es gibt immer Alternativen, auch, wenn es um ein schönes Blond geht. Allerdings müsste Frau dann ein paar Abstriche machen. Da wären zum Beispiel die Lowlights, sozusagen das Gegenteil von Highlights: Bei Highlights gibt es hellere Strähnen ins Haar, bei Lowlights werden dunkle Strähnen platziert. Diese können die Zeit zwischen den Färbeterminen verlängern. Eine andere Option ist Blond in Form des “Lived-in”-Looks: eine natürlichere, nicht allzu auffällige Coloration mit dunkleren Ansätzen, der der natürlichen Haarfarbe ähnelt. Und dann sind da noch die Gloss-Behandlungen: Sie machen das Haar zwar nicht heller, verlängern aber die Freude an der vorangegangenen Blond-Investition und sorgen dafür, dass das Haar auch Wochen nach den Salonbesuch gepflegt ausschaut und glänzt.
Der “Rezessionsblond”-Trend zeigt deutlich, wie wirtschaftliche Faktoren das Verbraucherverhalten auch in scheinbar unabhängigen Bereichen wie der Haarpflege beeinflussen können. Wir bleiben gespannt, was die nächsten Monate noch so alles an Mikro-Trends hervorbringen.